Amphibien

Frösche, Kröten, Molche oder Feuersalamander - sie erinnern an Wesen aus Märchen und Sagen, es gibt viele Erzählungen und so manchen Aberglauben über die Tiere, die sich sowohl im Wasser als auch an Land wohlfühlen.

Doch sie gehören nicht ins Reich der Märchen, sondern zu unserer Nachbarschaft, mitten in Ostfildern. Nahe der Körsch leben viele Amphibien. Hier finden sie Wasser, aber auch Rückzugsorte an Land, zum Beispiel in den Böschungen am Gewässer entlang.

Wem schon einmal eines der Tiere begegnet ist, weiß, wie faszinierend sie sind. Wie gut sie sich tarnen können und welch einfallsreiche Lebenskünstler in ihnen stecken.

So wandern Kröten und Frösche jedes Frühjahr zu ihren Laichgewässern. Oft nehmen sie dabei lange und gefährliche Wege auf sich und müssen dabei Straßen überqueren. Viele überleben diese Reise nicht.

Auch lang anhaltende Trockenheit sowie der Verlust ihres Lebensraums bedrohen die Tiere.

In unserem Teich tümmeln sich der Gras- und Wasserfrosch, Erdkröten, Teich-, Faden und Bergmolche. Mehr Infos über die Arten findet ihr weiter unten.

Der NABU Nellingen würde sich über Amphibienfreunde freuen, die sich für die kleinen Urwesen begeistern können und sich für sie einsetzten möchten. Sei es durch die Unterstützung bei Krötenwanderungen, Zählungen oder bei der Reinigung ihrer Lebensräume.

Gemeinsam für die Amphibienwanderung

Wir vom NABU Ostfildern-Nellingen und Ruit haben ein gemeinsames Amphibienteam.

Wir kartieren die Amphibien und kontrollieren deren Laichgewässer. Hier ist unser Ziel die Laichgewässer zu erhalten und bei Bedarf diese zu verbessern.

Nachdem nun die kalten Tage vorbei sind und das Klima milder geworden ist, kommt nun die Amphibienwanderung in Gang.

Wir versuchen auch hier zu helfen und sammeln die Tiere bei der Wanderung auf Feldwegen etc. ein und setzen sie an ihrem Laichgewässer ab.

Wer Lust hat unsere Arbeit zu unterstützen, darf sich gerne bei uns melden.

Wir freuen uns über Unterstützung

Wir sind aktuell auf der Suche nach Laichgewässern und Vorkommen unserer heimischen Amphibien in Ostfildern, Denkendorf und Neuhausen.

Hierbei sind wir auch auf Unterstützung angewiesen und würden uns sehr freuen, wenn Sie uns Informationen zukommen lassen würden, wenn Sie ein Laichgewässer oder Amphibien entdecken. Gerne auch Vorkommen in privaten Gewässern, damit man diese auch aufnehmen kann.

Für uns ist dies sehr wichtig, da wir nur dann eine Chance haben die Tiere zu schützen.

Der Grasfrosch

Grasfrösche sind eine unserer häufigsten Amphibienarten und können eine Größe von elf Zentimetern erreichen. Die Färbung ist gelb-, rot- bis schwarzbraun. Häufig besitzen die Tiere größere Flecken, welche mitunter die Grundfarbe fast verdecken können. Das Trommelfell ist auffallend dunkelbraun und fast so groß wie das Auge.

Der Grasfrosch besiedelt ein breites Spektrum stehender und fließender Gewässer, bevorzugt aber dauerhaft stehende Gewässer wie kleine Teiche und Weiher. Hier laichen die Grasfrösche ab und können auch am Gewässergrund überwintern. Als Landlebensräume werden Grünland, Saumgesellschaften, Gebüsche, Gewässerufer, Wälder, Gärten, Parks sowie Moore besiedelt. Typisch für den Grasfrosch sind die großen Laichballen, welche aus 700 bis 4.500 Eiern bestehen können und in vegetationsreichen Flachwasserbereichen abgesetzt werden. Das Laichgeschehen konzentriert sich im zeitigen Frühjahr häufig auf bestimmte Gewässerbereichen, so dass Laichballenansammlungen von mehreren Quadratmetern Größe entstehen können.

Der Teichfrosch

Der Kleine Wasserfrosch oder Kleine Teichfrosch ist unsere kleinste Wasserfrosch-Art. Die Oberseite ist meist grasgrün gefärbt, sie werden daher landläufig auch als Grünfrösche bezeichnet. Wie bei vielen Amphibien gibt es aber zahlreiche Färbungsvarianten, so dass in geringer Zahl auch blaugrüne oder braune Kleine Wasserfrösche vorkommen. Auf dem Rücken verlaufen deutlich ausgeprägte Drüsenleisten, außerdem befinden sich dort kleine braune bis schwarze Flecken, die auf den Oberschenkeln wesentlich stärker ausgeprägt sind, so dass sich dort eine Marmorierung ergibt. Der Kleine Wasserfrosch bevorzugt vegetationsreiche, eher kleinere und nährstoffarme Gewässer von Gräben und Tümpeln bis zu Waldmoorweihern. Wasserfrösche sind ab März aktiv, die Paarungszeit beginnt aber erst Ende April und reicht bis in den Juli hinein. Die Weibchen setzen die insgesamt 500 bis 3000 Eier in mehreren Laichballen ab, die Eier sind oben braun, unten hellgelb. Die Laichballen sind deutlich kleiner als die vom Grasfrosch, die zudem alle zu den Frühlaichern gehören. Laichballen im Mai oder Juni werden also immer von Grünfröschen stammen.

Die Erdkröte

Die Erdkröte ist mit einer Größe von bis zu elf Zentimetern eine unserer größten Amphibienarten. Die Oberseite ist bräunlich gefärbt und mit einer Vielzahl von Warzen ausgestattet. In Mitteleuropa begeben sich Erdkröten sehr frühzeitig im März nach Ende des Frostes auf Wanderschaft. Dabei wandern die Erdkröten zum Teil synchron zu ihren Laichgewässern. Vielfach trifft man dabei auch schon auf bereits verkuppelte Krötenpaare, bei denen sich das Männchen huckepack zum Gewässer tragen lässt. Die Weibchen geben wie alle Kröten Laichschnüre ab, die aus 3.000 bis 6.000 Eiern bestehen können. Die Zerstörung oder Beeinträchtigung von Gewässern durch Zuschüttung oder Eintrag von Müll, Dünger und Umweltgiften gefährden die Bestände der Erdkröte. Insbesondere während den Wanderungen, etwa vom Winterquartier zum Laichgewässer, erfahren Erdkröten und andere Amphibien häufig Verluste durch den Straßenverkehr.

Der Teichmolch

Der Teichmolch ist mit einer Länge von bis zu elf Zentimetern etwas größer als der ähnliche Fadenmolch. Die Grundfärbung ist hier ebenfalls bräunlich und die Bauchseite weist dunkle Flecken auf. In der Wassertracht haben die Männchen einen hohen und stark gewellten Hautkamm. Der Saum der Unterseite des seitlich abgeflachten Schwanzes zeigt eine leicht bläuliche Färbung. Als Laichgewässer nutzen Teichmolche alle Arten stehender Gewässer, sowie langsam fließende Gräben. Bevorzugt besiedelt werden besonnte und wasserpflanzenreiche Gewässer. In Mitteleuropa begeben sich Teichmolche sehr frühzeitig im Februar nach Ende des Frostes auf Wanderschaft zu ihren Laichgewässern. Die Hauptlaichzeit erstreckt sich dann von März bis in den Mai, wenn die Wassertemperatur mindestens acht Grad Celsius beträgt. Die Weibchen können pro Saison 100 bis 300 Eier legen, welche einzeln an Wasserpflanzen oder Falllaub geheftet werden.

Der Fadenmolch

Der Fadenmolch ist ein relativ zierlicher Molch, der 8,5 bis 9,5 Zentimeter lang wird. Das ganze Tier ist gelblich-braun gefärbt und die Bauchseite ist kaum gefleckt. Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zum ähnlichen Teichmolch sind die ungefleckte, pigmentarme Kehle, sowie während der Wassertracht der fadenförmige Schwanzfortsatz der Männchen. Zu dieser Zeit besitzen die Männchen auch auffallend große Schwimmhäute an den Hinterfüßen. Der Hauptlebensraum sind zusammenhängende Laubwaldgebiete der Mittelgebirge. Dort werden eher kühle, schattige Kleingewässer zur Fortpflanzung aufgesucht, darunter auch Stau- und Quellgewässer sowie wassergefüllte Fahrspuren auf Waldwegen. Ein Weibchen kann in einer Saison bis zu 450 Eier legen, welche einzeln an Wasserpflanzen oder Falllaub geheftet werden. Nach ihrem Landgang, bei dem die Molche eine Länge von 30 bis 40 Millimetern aufweisen, dauert es bis zum zweiten Lebensjahr, ehe ihre Geschlechtsreife eintritt.

Der Bergmolch

Der Bergmolch besitzt eine Körpergröße von acht bis zwölf Zentimetern und eine intensiv gelborange bis rot gefärbte Bauchseite ohne Flecken. Während der Paarungszeit im Frühjahr besitzen die Männchen eine blaue Rückenfärbung. Die Flanken sind schwarz-weiß punktiert und zum Bauch hin von einem blauen Streifen begrenzt. Die Weibchen sind dunkelgrau-braun-grünlich marmoriert und zeigen eine etwas schwächere Zeichnung an den Flanken. Nach dem Ende der Laichzeit ab Mai verlassen die erwachsenen Tiere das Gewässer wieder und entwickeln allmählich eine schlichtere, unscheinbarere Landtracht. Diese zeichnet sich durch eine oberseits dunkle, fast schwarze, granulierte, stumpfe und wasserabweisende Haut aus. Der Bauch bleibt noch etwas orange, ist aber weniger farbintensiv als in der Wassertracht. Ein Bergmolch-Weibchen kann pro Saison bis zu 250 Eier legen, welche einzeln an Wasserpflanzen oder Falllaub geheftet werden. Die älteren Larven sind von anderen Molchlarven durch ein stumpf zulaufendes Schwanzende zu unterscheiden. Nach etwa vier bis fünf Monaten im Wasser erreichen die Larven die Metamorphose.